Euregio Inntal Großprojekt – Klobensteinschlucht

5. Juni 2018

Lesezeit: 3 Minute(n)

Der Tiroler Ache entlang durch die Klobensteinschlucht führt seit Jahrzehnten ein Wanderweg, der die bayrische Gemeinde Schleching mit dem Grenzort Kössen im Tiroler Kaiserwinkl verbindet. Im Rahmen eines grenzüberschreitenden Interregprojektes wird nun dieser Naturerlebnis-Pfad bis zum Jahr 2020 in eine einzigartige Wanderdestination verwandelt.

 

 

 

 

 

 

 

Schroffe Felswände, zwischen denen sich rauschend die Tiroler Ache schlängelt. Ein Pfad, der den vielsagenden Namen Schmugglerweg trägt. Gletschertöpfe, die durch Zufall entdeckt wurden und einen Blick in die Eiszeit erlauben. Die Klobensteinschlucht.

 

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Grenzüberschreitendes Naturerlebnis

Die Klobensteinschlucht gilt unter Einheimischen als Naturjuwel. Von Wäldern umgeben schlängelt sich der Wanderweg der Tiroler Ache entlang von Kössen in Tirol ins benachbarte bayrische Schleching. Die Strecke wurde einst als Handelsweg genutzt, so diente sie in der Bronzezeit als Route für den Kupfer- und Bronzetransport. Im Mittelalter wurde darauf Wein und Salz befördert. Den Namen Schmugglerweg erhielt der Pfad schließlich in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg als an dieser Stelle Zigaretten, Kaffee und Rum über die Grenze gebracht wurden. Mit der Entdeckung der Gletschertöpfe, wurde die Idee bestärkt, den sogenannten Schmugglerweg als Wanderparadies mit Alleinstellungsmerkmal zu positionieren und den vorhandenen Pfad zu attraktivieren. „Der Grundgedanke ist eine nachhaltige Destinationsentwicklung mit dem Ziel, eine einzigartige Erholungs-, Sport- und Wanderregion für die ganze Familie zu schaffen. Die Klobensteinschlucht, allen voran die Tiroler Ache, wird erlebbarer gemacht, wobei das Erlebnis auch weiterhin die Natur und nicht diverse Attraktionen sein sollen“, so Kössens Bürgermeister Reinhold Flörl. Das neue Wanderangebot soll die Potentiale der Kaiserwinkl Region und des Achentals bündeln und ausschöpfen. Daher wurde das Vorhaben als grenzüberschreitendes – österreich-bayrisches Interregprojekt angelegt, mit den Gemeinden Schleching und Kössen sowie dem Tourismusverband Kaiserwinkl als Projektpartner.

 

Leadpartner: Gemeinde Kössen

Projektpartner: Gemeinde Schleching, TVB Kaiserwinkel, 

Projektlaufzeit: 01.12.2017 – 31.11.2020

 

Hängebrücke in die Natur

Mitte 2016 startete im Rahmen eines ersten Leaderprojektes unter Einbeziehung der Bevölkerung die Ideenfindung in Form mehrerer Workshops. Deren Ergebnisse wurden Anfang 2017 öffentlich präsentiert und diskutiert. Die Genehmigung des Projektes durch den Interreg Begleitausschuss folgte nach Einbringung der Pläne im Dezember 2017. Dies war gleichzeitig der Startschuss für die Ausschreibung. „Grundsätzlich wird der bestehende Weg ausgebaut bzw. werden alte Schmugglersteige wieder aktiviert und familienfreundlich gestaltet. So ist vorgesehen, den Weg näher an die Tiroler Ache zu führen und an besonders attraktiven Stellen Wegabzweigungen zum Bach zu ermöglichen“, so Schlechings Zweite Bürgermeisterin Elfriede Bachmann. Ein Panoramasteg, eine Aussichtsplattform und eine zweite Hängebrücke im Bereich des Entenlochs sollen den Wanderern darüber hinaus besondere Einblicke in die Einzigartigkeit der Region bieten und damit das Naturerlebnis weiter erhöhen. Um die Wanderung für Kinder interessant und abwechslungsreich zu gestalten, sind Kinderspielbereiche entlang des Steigs von Kössen nach Schleching vorgesehen. „Die Umsetzung der einzelnen Projektteile wird möglichst naturnah erfolgen, da wir gerade die Ursprünglichkeit als Besonderheit der Klobensteinschlucht sehen“, so TVB Obmann Gerd Erharter.

„Die Zusammenarbeit der beiden Gemeinden und des TVBs Kaiserwinkl im Zuge der Projektplanung war bereits äußerst erfolgreich und lässt uns positiv auf die Realisierung der bestehenden Pläne blicken“, erklären alle drei Projektpartner erfreut. Start der Umsetzung ist mit Frühsommer 2018 vorgesehen. Die Fertigstellung ist für Ende November 2020 geplant.

 

weitere Informationen: https://www.kaiserwinkl.com/de/aktuelle-projekte-mit-partner.html

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