Um grenzüberschreitende Projekte trotz und gerade in Zeiten eingeschränkter Grenzöffnung fördern zu können, wurde der 10. Regionale Lenkungsausschuss (RLA) Mitte der beiden Euregios Inntal und Salzburg per Umlaufbeschluss durchgeführt.
Unter dem Vorsitz der Euregio Inntal mit Präsident Prof. Walter J. Mayr entschied der Regionale Lenkungsausschuss (RLA) Mitte, dessen Mitglieder von der Euregio Inntal den tiroler-bayerischen, sowie die Mitglieder von der EuRegio Salzburg den salzburg-bayerischen Raum vertreten, dieses Mal – aufgrund der corona-bedingten Einschränkungen per Umlaufbeschluss über acht neue Kleinprojektanträge. Die beiden Präsidenten der Euregios Konrad Schupfner, Bürgermeister von Tittmoning a.D, (EuRegio Salzburg) und Prof. Walter J. Mayr (Euregio Inntal) freuten sich, dass es in dieser, vor allem auch für die grenzüberschreitende Zusam-menarbeit herausfordernden Zeit , wieder eine breite Vielfalt an Projekteinreichungen gab, für welche die Förderung aus dem INTERREG-Programm Österreich/Bayern 2014 – 2020 geneh-migt werden konnte. Die Kleinprojekteförderung über dieses EU-Programm zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass sie direkt über die Euregio-Geschäftsstellen beantragt und in einem breiten Themenspektrum eingesetzt werden kann – von der Mobilität über Gemeindekooperationen, Naturschutz und Kultur bis hin zu Wirtschaft, Bildung und Tourismus. Je vier Projekte stammten aus der Euregio Inntal (Fördervolumen 65.275 Euro) und der EuRegio Salzburg (Fördervolumen 63.660 €).
In der Euregio Inntal befassen sich zwei wissenschaftliche Kooperationen mit dem Thema Klimaschutz. Im Bereich Windmessung erarbeiten die Fachhochschule Kufstein Tirol und die Technische Hochschule Rosenheim Grundlagen zur Nutzung der Windenergie im Inntal. Eine weitere wissenschaftliche Zusammenarbeit von der Universität Innsbruck und der Technischer Universität München hat zum Ziel historische Daten zu nutzen, um die Auswirkungen des Kli-mawandels fundiert einschätzen zu können.
Ein weiteres Forschungsprojekt – eine Zusammenarbeit zweier privater Forschungseinrichtun-gen – hat zum Ziel, Prototypen für innovative Konstruktionselemente für Weltraumanwendungen (z.B. Trägerstrukturen für Sonnenkollektoren oder Satelliten) zu entwickeln.
Trotz des aktuell eingeschränkten Kulturbetriebes wurde auch diesmal ein Projekt aus diesem Bereich initiiert. Unter dem Titel „Barocker Kulturpfad | Vergessen – Verschollen- Wiedergefunden“ wird das geographische Kulturdreieck (Erl – Kufstein – Oberaudorf) stärker vernetzt und sichtbar gemacht.
In der EuRegio Salzburg richtet das Projekt „EuRegio Klimaladen 2.0.“ seinen Fokus auf Klima- und Umweltbildung für Kinder ab 10 Jahren. Mit einer Neuauflage und Ergänzung um digitale Tools der international ausgezeichneten Wanderaufstellung aus dem Jahr 2012 wird sowohl das Projektteam um das Klimabündnis Salzburg erweitert als auch der starken Weiterentwicklung des Themenbewusstseins der Jugend durch die „fridays for future“-Bewegung Rechnung getragen. Ebenfalls unter Einbindung der SchülerInnen aus der EuRegio findet das Projekt „Salzburger Karikaturenpreis 2020 statt. Grenzüberschreitende Ausstellungen und Veranstal-tungen sollen die Begeisterung der Jugend für diese Kunstrichtung fördern.
Zu einem weiteren Top-Thema der Grenzregionen – der Mobilität – wird in einem weiteren Projekt die Grundkonzeption für eine grenzüberschreitende Mobilitätserhebung im Jahr 2022 für die Region der EuRegio Salzburg und darüber hinaus erarbeitet.
Aufbauend auf den Erfolgen vorangegangener Projekte im Bereich Entrepreneurship geht das Projekt EuRegio Startup Camp „Alpine connects“ an den Start. Mit einer inhaltlichen Neuaus-richtung und geographischen Ausweitung auch in den Raum der Euregio Inntal soll in einer 3-tägigen Veranstaltung die grenzüberschreitende Vernetzung und der Kompentenzaufbau der jungen GründerInnen speziell im Kontext Alpen und alpiner Raum intensiviert werden.
Neue Projekteinreichungen sind nun bis 15. Oktober 2020 möglich.
Hoffentlich wieder in einer gemeinsamen Sitzung wird der RLA Mitte zu seiner 11. und auch letzten Sitzung in der laufenden INTERREG-Förderperiode im Spätherbst 2020 zusammen-treffen. Behandelt werden dort alle Projekteinreichungen, die bis zum 15. Oktober 2020 bei den Euregio-Geschäftsstellen eingegangen sind. Vereine, Gemeinden, private wie öffentliche Institutionen, Unternehmen u.a. in Oberbayern, Tirol und Salzburg haben im Rahmen des INTERREG V A-Programms Österreich/Bayern 2014-2020 damit wieder die Möglichkeit, EU-Förderungen für grenzübergreifende Kleinprojekte (bis zu 25.000 Euro förderfähige Gesamt-kosten) zu beantragen. Wichtig für Kleinprojekte ist, dass von jeder Seite der Grenze mindes-tens ein Projektpartner dabei ist und diese dann zum Projektende eine längerfristige grenz-überschreitende Zusammenarbeit vereinbaren.