Biodiversität, Klimawandel und Konfliktmanagement auf den bayerisch-tirolerischen Almen: Diese drei Themen wurden den rund 50 Berg-, Bergwander- und Naturführern beim diesjährigen Almführerlehrgang mit dem Ziel, das gelernte Wissen bei Führungen am Berg weiterzugeben, vermittelt. Nach zwei Weiterbildungswochenenden fand am Donnerstag, den 20. Juni auf der Aschinger Alm im Kufsteinerland die Abschlussveranstaltung mit einem kurzen Rück- und Ausblick des INTERREG geförderten Projekts statt. Die Aufbau-Schulung organisierten die Tourismusverbände Kufsteinerland, als Lead-Partner, Chiemsee-Alpenland Tourismus, die Regionalentwicklung Oberland sowie die Lokale Aktionsgruppe Mangfalltal Inntal. Umgesetzt wurde der Lehrgang von dem Ingenieurbüro LechtAlps.
Die Kulturlandschaft der Grenzregion ist seit Jahrhunderten von der Almwirtschaft geprägt. Sie hat eine ökonomische, ökologische und soziokulturelle Bedeutung. Genau dort setzt das INTERREG-Projekt Almführerlehrgang an, das nun zum zweiten Mal von den beteiligten Tourismusverbänden organisiert wurde. Die Weiterbildung soll den 50 Berg-, Wander- und Naturführern sowie Rangern aus Tirol und Bayern almspezifische Themenkomplexe und Herausforderungen nahebringen. Zugleich erhielten die Führenden bei der vom Ingenieurbüro LechtAlps durchgeführten Schulung ein Kurshandbuch, das aufzeigt, wie gelernte Inhalte weitergegeben werden können. In der bereits zweiten Almführerweiterbildung lag der Themenschwerpunkt in diesem Jahr auf Biodiversität, Klimawandel und Konfliktmanagement im bayerischen und tirolerischen Grenzraum. Im Zuge der zweitätigen Ausbildung gab es unter anderem Vorträge zum Thema „Almwirtschaft gestern, heute und morgen“, „Weidemanagement im Klimawandel“ sowie „Konfliktmanagement am Berg“. Ergänzt wurde das Programm durch Praxisbeispiele der Almwirtschaft sowie Almspaziergänge zur Erkundung des Lebensraums Alm. Sehr gelungen war die Verbindung und der Vergleich der Alm-Lebensräume auf Bayrischer und Tiroler Seite während des Lehrgangs, da am Samstag die Einheiten auf der Aschinger Alm (Tirol) stattfanden und am Sonntag im Sudelfeld-Gebiet (Bayern). Bei der Abschlussveranstaltung auf der Aschinger Alm konnten die Teilnehmer nicht nur das gelernte Revue passieren lassen, es gab auch noch einmal Raum für den gemeinsamen Austausch und die zukünftige Relevanz des Themenfelds.
Das Almsymposium mitsamt dem Almführerlehrgang ist eines von vielen Projekten, die die teilnehmenden Tourismusverbände aus Kufstein, Rosenheim und Miesbach seit 2017 zusammen mit der Euregio Inntal umsetzen. Dabei stehen vor allem der überregionale Austausch und die Vernetzung von grenzüberschreitenden touristischen Themen im Vordergrund.
Das Kurshandbuch ist öffentlich zugänglich unter: https://qr.de/Almfuehrerfortbildung