Am Mittwoch, dem 12. November, fand im Bürgersaal des Rathauses Kufstein das jährliche Katastrophenschutz-Austauschtreffen der Euregio-Inntal-Region statt. Vertreter:innen aus Tirol und Bayern diskutierten vor Ort den aktuellen Stand der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im Katastrophenfall.
Stärkung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit
Zu Beginn begrüßten Bürgermeister Mag. Martin Krumschnabel, Bezirkshauptmann Dr. Kurt Berek sowie Euregio-Inntal-Präsidentin Barbara Schwaighofer die Teilnehmenden. In ihren Ansprachen betonten sie die Bedeutung gemeinsamer Vorbereitung und Kommunikation über Ländergrenzen hinweg, um im Ernstfall effizient handeln zu können.
Bezirkshauptmann Kurt Berek hob in seinem Statement hervor, dass der Zivil- und Katastrophenschutz „eine sehr gute Tradition diesseits und jenseits der Grenze“ habe. Ein aktuelles Beispiel zeigte die Relevanz dieser Kooperation deutlich: „Im Frühling dieses Jahres kam es zu einer Verunreinigung im Klärwerk in Niederndorf – ein Ereignis, das beinahe grenzüberschreitend geworden wäre. Daran sieht man, warum es dieses Netzwerk braucht“, so Berek.
Bürgermeister Mag. Martin Krumschnabel machte zudem darauf aufmerksam, dass Kufstein sich nicht nur auf die direkten Nachbarn konzentriert: „Unsere Stadt will künftig verstärkt Achsen mit Städten wie Hall, Innsbruck, Dornbirn, Rosenheim und Lienz bilden, um Erfahrungen auszutauschen und voneinander zu lernen. Kommende Woche findet in Dornbirn ein Austausch mit der dortigen Wasserpolizei statt, von dem wir uns erhoffen, herauszufinden, wie die grenzüberschreitende Kommunikation dort funktioniert. Aufgrund unterschiedlicher Technologien läuft die Kommunikation zwischen Bayern und Tirol unter den Einsatzorganisationen derzeit zum Beispiel über den Austausch von Funkgeräten oder über Vermittlung der Leitstellen. Hier gibt es die große Gefahr, dass bei der Übertragung Informationen verloren gehen.“
Schwerpunktthemen: Krisenkommunikation
Ein zentraler Punkt der Sitzung war die Vorbereitung auf großflächige Katastrophen- und Schadensereignisse. Dabei wurden bestehende Notfallpläne sowie Optimierungspotenziale besprochen.
Thomas Ebner, Geschäftsführer vom Standortmarketing in Kufstein und zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit in der Gemeindeeinsatzleitung Kufstein (GEL), stellte die Kommunikationsstrategien im Krisenfall vor. Er betonte, wie wichtig es sei, bestehende Kommunikationskanäle bereits in Nicht-Krisenzeiten aktiv zu nutzen, um im Ernstfall schnell und verlässlich informieren zu können. „Kufstein verfügt über funktionierende Kommunikationswege mit Presse und Öffentlichkeit. Entscheidend ist, dass diese im Ernstfall nur noch aktiviert, nicht erst aufgebaut werden müssen“, so Ebner.
Auch der Austausch zur Öffentlichkeitsarbeit stand im Fokus der Besprechung. Ziel sei es, die Verbindungen zwischen den Institutionen in Tirol und Bayern weiter auszubauen und zu vertiefen, um im Katastrophenfall einheitlich und transparent zu informieren.
Krisen kennen keine Landesgrenzen
Abschließend wurde vereinbart, die erfolgreiche Zusammenarbeit im Rahmen der Euregio Inntal weiter zu intensivieren. Beispielsweise könnten gemeinsame Übungen oder der Austausch von Ressourcen stattfinden. Ziel bleibt es, die Bevölkerung beiderseits der Grenze bestmöglich auf Krisenereignisse vorzubereiten und im Ernstfall schnell und koordiniert zu handeln.
Anwesend waren neben den bereits genannten Persönlichkeiten unter anderem:
Fiona Primus, Stadtamtsdirektorin Kufstein; Richard Schrank, Kreisbrandrat Rosenheim; Georg Resch, Katastrophenschutzreferent der Bezirkshauptmannschaft Kufstein; Bettina Bauer, Abteilungsleiterin im Landratsamt Rosenheim; BR Hubert Ziepl, Bezirks-Feuerwehrkommandant-Stellvertreter; Lukas Hawel, Bezirksinspektor der Polizeiinspektion Kufstein; Michael Fritz, Erster Polizeihauptkommissar der Polizeiinspektion Rosenheim; LPD Bernhard Resch, Polizeipräsidium Oberbayern Süd; Christian Patsch, Gruppenleitung im Landratsamt Rosenheim; Esther Jennings, Geschäftsführerin der Euregio Inntal; Elmar Rizzoli, Leiter des Tiroler Zentrums für Krisen- und Katastrophenmanagement; Herr Zimmermann, Vertreter des Oberbürgermeisters März;
TEXT STADT KUFSTEIN


