Die diesjährige Preisverleihung der EUREGIO Inntal, die sich in den Bezirken Kufstein, Kitzbühel sowie in den bayerischen Landkreisen Rosenheim und Traunstein für grenzüberschreitende Kooperationen einsetzt, hatte es in sich:
Mit Gabriele Bauer (ehem. Oberbürgermeisterin Rosenheims), mit Wolfgang Berthaler (ehem. Landrat des Landkreis Rosenheims) und Hubert Wildgruber (ehem. Präsident der EUREGIO Inntal und ehem. Bürgermeister Oberaudorfs) gab es drei Personen, die einen Preis für ihr politisches Wirken über die Grenze hinweg erhielten, mit dem Kreisfeuerwehrverband Rosenheim und dem Bezirksfeuerwehrverband Kufstein wurden zwei Institutionen geehrt, ehe Past-Präsident Prof. Walter Mayr für seine herausragende Leistungen um die EUREGIO eine Ehrenpräsidentschaft erhielt.
Der amtierende Präsident Christoph Schneider begrüßte die rund 60 anwesenden Gäste und freute sich besonders über die Anwesenheit des ehemaligen Landeshauptmann Tirols Herwig van Staa. Schneider stellte die Chance heraus, dass man nach Jahren der Pandemie, die durch geschlossene Grenzen einen Riss in die Grenzregion gebracht hat, mit der Preisverleihung ein deutliches Zeichen setzen könnte, dass diese Grenze einmal mehr überwunden wird. „Grenzen sind dazu da aneinander anzugrenzen und nicht sich voneinander abzugrenzen“, betonte der Präsident. Vor allem die beiden Feuerwehren, die seit Jahrzehnten über die Grenze kooperierten, seien ein Ausdruck für unbürokratisches, einfaches und wirklich notwendiges Arbeiten über die Grenzen hinweg. Der Rosenheimer Landrat Otto Lederer und Kufsteins Bezirkshauptmann Christoph Platzgummer arbeiteten in ihrer Laudatio heraus, wo die Feuerwehren, die von Richard Schrank (Rosenheim) und Hannes Mayr (Kufstein) geführt werden, grenzüberschreitend tätig seien. Bei großen Einsätzen wie bei Hochwasser in der Region, bei der gemeinsamen Aus- und Weiterbildung, in vielen Grenzorten aber auch mit festen Alarmierungen.
Der ehemalige Landrat Rosenheims Josef Neiderhell zeigte den Lebenslauf von Altoberbürgermeisterin Gabriele Bauer auf, die in ihrer langen politischen Laufbahn viele wichtige Impulse nicht nur für die Stadt, sondern auch den Landkreis Rosenheim setzen konnte: Mit der Gründung eines Tourismusverbands „nach Tiroler Vorbild“, so Neiderhell, hätte sie auch immer den Blick in den Süden geworfen. Der Altbürgermeister der Gemeinde Bruckmühl Franz Heinritzi gab die Verleihung des EUREGIO Preises an den leider krankheitsbedingt abwesenden Wolfgang Berthaler bekannt. Berthaler, selbst mit Tiroler Vorfahren, war Bürgermeister seiner Inntalgemeinde Flintsbach und ein volksnaher Landrat, der gerade auch mit seinen Nachbargemeinden in Tirol gute Verbindungen hielt. Seine Frau Edith nahm den Preis für ihren Mann entgegen.
Augustin Voit, ehemaliger Bürgermeister der Gemeinde Amerang, stellte das Wirken von Hubert Wildgruber um den europäischen Gedanken vor. Wildgruber habe in seiner Zeit als Präsident viele EUREGIO – Projekte gestartet, sich vor allem in der gemeinsamen Ausbildung von Almführern bemüht und erstmals das Thema des grenzüberschreitenden ÖPNVs in der Region bespielt.
Zum Schluss der Preisverleihung trat Herwig van Staa auf, um das Wirken von Prof. Walter Mayr zu würdigen. Mayr, der vor allem ein Motor bei der Gründung der Fachhochschule war und viele Jahre in Kufstein als 2. Bürgermeister wirkte und dort unterschiedliche Ressorts leitete, hatte und hat mit der EUREGIO Inntal eine große Passion. Seit fast 25 Jahren ist Past Präsident Mayr mit größten Engagement für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Bayern und Tiorl tätig und konnte viele grenzüberschreitende Projekte initiieren und unterstützend begleiten. Van Staa nahm vor allem Bezug auf die grenzüberschreitende Hagelabwehr, welche dem gebürtigen Traunsteiner heute noch ein großes Anliegen sei.