Unter Federführung der Euregio Inntal, der LAG Mangfalltal Inntal und der LAG Chiemgauer Seenplatte hat es im Landratsamt Rosenheim jetzt ein erstes grenzüberschreitendes Vernetzungstreffen zum Thema Klimaschutz gegeben. Rund 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Bayern und Tirol waren der Einladung gefolgt. Unter ihnen waren in erster Linie Klimaschutzmanagerinnen und Klimaschutzmanager, aber auch Bürgermeister aus dem Landkreis Rosenheim und Vertreter öffentlicher Verwaltungen.
Nach einer kurzen Vorstellungsrunde startete der Klimaschutzmanager der Gemeinden Bernau und Aschau, David Schmidtner mit einem Impulsvortrag zum Thema „Bürgerenergie als Werkzeug der Energiewende“. Schmidtner hatte 2017 die „Bürgerenergie Chiemgau eG“ mitgegründet und leitet sie seither als Geschäftsführer. Anschaulich berichtete er von den Möglichkeiten der Energiegenossenschaften. Das Mitgestalten in Form einer Genossenschaft bündelt das Engagement der Menschen vor Ort. In Zusammenarbeit mit den Bürgermeistern konnten in Aschau, Bernau, Seeon, Truchtlaching und Frasdorf bereits neun Projekte umgesetzt werden. Auf die Dächer von Rathäusern und anderen öffentlicher Gebäude wurden Photovoltaik-Anlagen gebaut, deren Energie nun genutzt werden kann. Aktuell hat die Bürgerenergiegenossenschaft rund 238 Mitglieder.
Der zweite Vortrag kam von Reinhard Jennewein, Geschäftsführer der Stadtwerke Wörgl. Er stellte das Umwelt- und Klimaschutzprogramm der Stadt Wörgl vor. Er zeigte anhand von Visualisierungen, wie sich Tirol durch die Klimaerwärmung verändern wird und anpassen muss. Mit der Energie- und Umweltinitiative „Wörgl – unsere Energie“ will die Stadt gemeinsam mit den Stadtwerken langfristig unabhängig von fossiler Energie werden. Dabei setzt Wörgl vor allem auf den Bereich Photovoltaik. Auf europäischer Ebene wurde die Kommune für ihr Engagement bereits mit dem European Energy Award in Gold ausgezeichnet.
Im zweiten Teil des Vernetzungstreffens wurden die Förderprogramme Interreg Bayern -Österreich und LEADER vorgestellt. Im Anschluss wurden bereits erste Ideen besprochen, die in grenzüberschreitender Zusammenarbeit umgesetzt werden könnten. Eines war allen Anwesenden klar: Mit gebündelten Kräften können wir noch viel mehr bewegen.