Europa als Friedensprojekt: Euregio Inntal lädt zum Pressegespräch ins Blaahaus – Kiefersfelden

8. Mai 2025

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Kiefersfelden, 8. Mai 2025. Anlässlich des 80. Jahrestags des Kriegsendes in Europa hat die Euregio Inntal heute zu einem Pressegespräch ins Blaahaus in Kiefersfelden eingeladen. Die zentrale Botschaft des Pressegesprächs: Erinnerung, Aufklärung und Verantwortung für ein friedliches Europa.

Barbara Schwaighofer, Präsidentin der Euregio Inntal, betonte in ihren Worten:

„Europa als Friedensprojekt ist keine Theorie – es ist gelebte Realität, besonders in Grenzregionen wie unserer. Die Euregio Inntal steht für Dialog und Zusammenarbeit, für kleine Projekte mit großer Wirkung. Gerade heute, in Zeiten von Fake News und Polarisierung, brauchen wir Orte der Begegnung. Unsere Verantwortung ist es, das gemeinsame Europa aktiv mitzugestalten – im Kleinen wie im Großen.“

Andreas März, Vizepräsident der Euregio Inntal und Oberbürgermeister der Stadt Rosenheim, erklärte:

„Der 8. Mai erinnert uns an die dunklen Kapitel unserer Geschichte – aber auch an die Chance, daraus zu lernen. Wir haben für uns einen eigenen Weg, den „Rosenheimer Weg“, eingeschlagen, um an die Schicksale der Bürgerinnen und Bürger zu erinnern, die Opfer des Nationalsozialismus geworden sind. In Kufstein, Aschau und Rosenheim engagieren sich historische Vereine mit großer Sorgfalt für die Aufarbeitung und das Gedenken. Diese Initiativen schaffen Bewusstsein – vor Ort, konkret, nachhaltig. Geschichte beginnt nicht in Büchern, sondern vor unserer Haustür“

Christoph Schneider, Finanzreferent der Euregio Inntal und Erster Bürgermeister von der Marktgemeinde Neubeuern, betonte:

„Der 8. Mai 1945 war für viele das Ende eines Albtraums – und der Beginn eines neuen Kapitels. Für Deutschland und Österreich war es ein Tag der Befreiung von einem unmenschlichen Regime. Für viele Deutschstämmige, die im Osten lebten, ging das Leiden über diesen Tag hinaus, viele wurden aus ihren Heimatorten vertrieben. Wir, die Nachgeborenen, tragen die Verantwortung, diesen Frieden zu bewahren. Europa ist aus den Trümmern entstanden – und wir müssen es tagtäglich mit
Leben füllen. Projekte der Euregio sind Ausdruck dieser Verantwortung: Sie bringen Menschen zusammen, über Grenzen hinweg, für ein gemeinsames Morgen.“
Ich bin beim 8. Mai als Tag der Befreiung nur zu 70% einverstanden. Danach ging es ja für viele Deutschstämmige im Osten noch weiter mit Deportationen, Qualen und Vertreibungen.

Hajo Gruber, Erster Bürgermeister von der Gemeinde Kiefersfelden und Mitglied der Euregio Inntal sagte:

„Zwei meiner Onkel sind im Krieg gefallen – das Leid meiner Großeltern hat mich tief geprägt. Umso mehr ist mir bewusst, wie wertvoll Frieden und Zusammenarbeit sind. Heute verbinden sich bei uns in Kiefersfelden nicht nur zwei Flussufer, sondern auch zwei Länder. Die Innfähre ist ein Symbol für dieses Miteinander. Der 8. Mai ist für mich ein Tag des Gedenkens – und ein Versprechen: Nie wieder Krieg, nie wieder Hass. Wir in den Gemeinden tragen dieses Versprechen weiter.“

Gemeinsamer Appell der Euregio Inntal:

Der 8. Mai ist Mahnung und Auftrag zugleich. Die Euregio Inntal steht für ein Europa des Dialogs, der Solidarität und der Verständigung. Die Erinnerung an die Vergangenheit verpflichtet uns – zur Verantwortung in der Gegenwart.

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