Mehr grenzüberschreitende Mobilität als Ziel der Euregio Inntal

27. Februar 2023

Lesezeit: 3 Minute(n)

Tiroler Verkehrslandesrat René Zumtobel in Kiefersfelden zu Gast

Am 15.02.2023 trafen sich die Präsidiumsmitglieder der Euregio Inntal in Kiefersfelden mit dem Tiroler Verkehrslandesrat René Zumtobel zu einem Austausch zur aktuellen Verkehrssituation und zum Ausbau des ÖPNV in der Grenzregion. Die Euregio Inntal setzt sich auf Bayerischer Seite aus dem Landkreis Rosenheim, dem Landkreis Traunstein und der Stadt Rosenheim sowie auf Tiroler Seite aus den Bezirken Kufstein und Kitzbühel zusammen. Am Treffen nahmen neben dem Landesrat René Zumtobel, der Euregio Inntal Präsident Christoph Schneider, Euregio Vizepräsidentin Barbara Schwaighofer, der Landrat des Landkreises Rosenheim Otto Lederer, Oberbürgermeister der Stadt Rosenheim Andreas März, Bezirkshauptmann von Kufstein Christoph Platzgummer, der erste Bürgermeister von Kiefersfelden Hajo Gruber, Euregio Finanzreferent Walter J. Mayr, Nicole Saxer (VVT) und Euregio Geschäftsführerin Esther Jennings teil.

Ausbau auf der Schiene vorantreiben

Nach einer kurzen Vorstellung der Euregio Inntal und ihrer Tätigkeiten seit der Gründung 1998 besprachen die Anwesenden die aktuelle Verkehrssituation in der Grenzregion Bayern-Tirol. Die Euregio Inntal arbeitet zusammen mit „Kufstein mobil“ und den Grenzregionen seit vielen Jahren an einer Verbesserung des grenzüberschreitenden ÖPNV (=Öffentlichen Personen Nahverkehr) in der Region. So bedarf es laut Christoph Schneider, Präsident der Euregio Inntal, einer Verbesserung des Angebotes (Taktung und auch neue Linien) sowie einer Verbesserung beim Ticketing beim grenzüberschreitenden Verkehr. Weiters möchten die Grenzbürgermeister zusammen mit Landrat Otto Lederer und dem Verkehrsverbund Tirol (VVT) die Zonenerweiterung für Tiroler Tickets bis nach Oberaudorf in die Wege leiten. Landesrat Zumtobel bekräftigte, die Euregio Inntal bei diesem Vorhaben zu unterstützen. „Bei der Mobilität gibt es keine Grenzen Menschen denken in den täglichen Wegen die sie absolvieren“

Außerdem sprach sich Landesrat Zumtobel dafür aus, weitere Zugverbindungen im Nahverkehr zwischen Wörgl und Rosenheim zu schaffen und diese zukünftig nicht in Kufstein an der Grenze enden zu lassen. Auch Züge am Wochenende von Bayern nach Tirol in die Skigebiete könnten ein wichtiger Beitrag für eine zukünftige Verkehrsreduktion auf der Straße sein: „Der Ausbau des öffentlichen Verkehrs, mehr Verbindungen und grenzüberschreitende Lösungen sind unabdingbar, um die Mobilitätswende voranzubringen, eine Reduktion des motorisierten Individualverkehrs zu erreichen und unser Klima zu schonen“.

Zumtobel verwies ebenfalls auf die Vorteile des Brennernordzulaufs für den Individualverkehr: „In Tirol schreitet der Ausbau bereits in großen Schritten voran noch im Mai sollen weitere 20 km Neubaustrecke Eisenbahnrechtlich verhandelt werden. Wir sehen die klaren Vorteile, auch für den Personenverkehr, jeden Tag schnellere Verbindungen, mehr Züge und eine deutliche Lärmreduktion entlang der Trasse.“ Der Rosenheimer Landrat Otto Lederer möchte den Ausbau des ÖPNV sowohl im Landkreis als auch grenzüberschreitend eine neue Bedeutung geben und begrüßt die Initiativen der Euregio Inntal. Mit dem Beitritt des Landkreises zum Münchner Verkehrsverbund und einer grenzüberschreitenden Initiative im südlichen Landkreis gäbe es hier völlig neue Perspektiven, so Lederer. Für die Stadt Rosenheim signalisierte Oberbürgermeister Andreas März ebenfalls Unterstützung für die Ausweitung und Verbesserung der Verkehrsbeziehungen zwischen Tirol und Rosenheim.

Auch Straße und Radverkehr waren Thema

Konkrete Projekte würden die Euregio „sichtbar machen“, betonte Vizepräsidentin Barbara Schwaighofer. Derzeit wird etwa eine Machbarkeitsstudie zu einer zusätzlichen Innquerung für Fußgänger:innen und Radfahrer:innen zwischen Kiefersfelden und Ebbs durchgeführt. Denn auch der Ausbau des Radwegenetzes ist ein Baustein zum Abbau des Individualverkehrs

Der Kufsteiner Bezirkshauptmann Christoph Platzgummer unterstreicht die besondere Rolle der Region innerhalb Tirols aufgrund der Herausforderungen und Chancen in Bezug auf die Grenze. Zur Sprache kamen natürlich auch die verschiedenen Interessen bei der aktuellen Verkehrsproblematik. So schilderte Hajo Gruber das starke Verkehrsaufkommen in Kiefersfelden und Walter J. Mayr, Finanzreferent der Euregio Inntal, berichtet von Rückstaus auf der Tiroler Seite, verursacht durch die deutschen Grenzkontrollen.

LR Zumtobel brachte ein mögliches Slot-System für den Lkw-Verkehr ins Gespräch. „Die von Südtirol beauftragte Studie zeigt, dass ein solches System am Brennerkorridor möglich wäre. Eine dynamische Dosierung wäre eine zukunftsfähige Weiterentwicklung des Straßentransports und würde den Verkehr planbarer machen – so wie es auf der Schiene schon lange üblich ist. Im Endeffekt könnten alle davon profitieren es käme zu Entlastungen der Grenzregionen. Dieses Vorhaben ist aber nur in Zusammenarbeit aller Länder umsetzbar.“

Fotos: Land Tirol Jöchl

Auf den Fotos sind jeweils zu sehen: von links nach rechts: Bezirkshauptmann von Kufstein Christoph Platzgummer, Euregio Inntal Finanzreferent Walter J. Mayr Landesrat René Zumtobel, der erste Bürgermeister von Kiefersfelden Hajo Gruber der Euregio Inntal Präsident Christoph Schneider, Euregio Inntal Vizepräsidentin Barbara Schwaighofer, der Landrat des Landkreises Rosenheim Otto Lederer, Euregio Inntal Geschäftsführerin Esther Jennings.

 

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